Vom AC Germania zum SC Korb
1904
Die Korber Ringkampfgeschichte beginnt im Jahr 1904. Hier trafen sich die ersten Korber, um gemeinsam Sport in den Disziplinen Ringen, Tauziehen, Gewichtheben und Rundgewichtsriege zu treiben. 1905 wurde dann der Verein „Athletenclub Germania Korb“ mit den Sparten Ringen und Gewichtheben gegründet. Die Gründungsmitglieder waren: Karl Bubeck, Gottlob Jeutter, Robert Klink, Rudolf Offtermatt, Hermann Schäfer, Erwin Winkle und Gottlob Zerrer. Erste Übungsstätte war der Tanzsaal im Gasthof Krone in Korb.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Sportbetrieb im SV Korb wieder aufgenommen.
1927
Hermann Schatz gewinnt die Olympiaauscheidung für Amsterdamm (1928), wurde allerdings nicht nominiert. Sein Kontrahent wurde daraufhin Olympiasieger. Was wäre wohl in Korb los gewesen, wenn…
1930
Die Weihe der Korber Fahne. Zu sehen ist darauf das Wappen des Deutschen Athletiksportverbandes und zum anderen der Kampf von Daniel mit dem Löwen. Seitdem spricht man von den Ringern auch als „Korber Löwen“.
1949
Nach Ende des zweiten Weltkrieges änderte sich Vereinsname abermals. 1949 stellte man erstmalls unter dem zwangsweise geänderten Name VfL Korb wieder eine Ringermannschaft, die 1950 auf Anhieb Bezirksmeister wurde (Bild rechts) und in die Landesliga aufstieg.
Helmut Ellwanger nahm an der Olympiaauscheidung für Helsinki (1952) teil. Die Abteilung wuchs wieder annähernd auf 100 Mitglieder; auch die Jugendarbeit zahlte sich aus.
50er
In den frühen 50er Jahren trainierten die Korber Athleten im Hirsch. Dort gab’s ein „Ringersäle“. Für Mannschaftskämpfe schleiften die Sportler ihre schwere Matte in den Löwen („Löwen kämpften im Löwen“). „Da war’s immer grammelt voll und s’isch hart zugangen“, erinnert sich Reinhold Schanbacher (Bild links) genüsslich, der damals lange Jahre Vorstand war. „Wenn d’Leut mit Kampfrichterentscheidungen net einverstanden waret, gab’s oft Schlägereien.“ Anne Schanbacher ergänzt: „Da sen Stühl Richtung Matte gflogen.“ Die Ringer kamen ohne blaue Flecken nicht aus dem Löwen.
1955
50 Jahre Ringen in Korb. Das Bild zeigt den Verein für dem Gasthaus „Löwen“.
70er
In den 70er Jahren lenkte Emil Schatz (Bild rechts, ganz vorn) die sportlichen Geschicke. Er selbst war Vierter Deutscher Deutscher; von ihm profitierte vor allem auch die Jugend. Seiner Schule entsprangen so erfolgreiche Athleten wie Walter Böhringer, Friedrich Zerrer und Klaus Schmich. Die letztgenannten wurde beide jeweils Deutsche Vize-Meister. In der Saison 1970/71 stieg der SC Korb erstmals in die Oberliga Württemberg auf.
1971 fusionierte der VfL mit dem TSV. Die Ringer bekamen mit dem SC Korb wieder einen neuem Namen.
198?
Ein großer Name kam nach Korb: Abteilungsleiter Josef Hogh gelang es für ein „Butterbrot“ Wolfgang Engel („der schönste Mann von Oberschwaben“), mehrfacher Deutscher Meister, vom Bundesligisten Schorndorf zu verpflichten. Als Ringertrainer hatte er maßgeblichen Anteil am Erfolg in der Landes- und Verbandsliga.
1989
Ende der 80er konnten Matthias Kaubisch und die Krohlas-Zwillinge Joachim und Matthias an diese Erfolge anknüpfen und zahlreiche Erfolge auf Landesebene erzielen. Top-Ergebnisse: Platz 4 DM (J. Krohlas und M. Kaubisch), Platz 5 von M. Krohlas).
1991
Durch glückliche Umstände kam der slowakische Spitzenringer Jaroslav Bago nach Korb. Freundschaftliche Kontakte bestanden bereits vorher zu seinem Heimatverein Banik Prievidza. In der Folgezeit bastelten die Korber Verantwortlichen durch den Einsatz einiger slowakischer Gastringer, namhafter Neuzugänge (Tufan-Brüder, Stefano Polito, Markus Schorm), ergänzt durch eigene Talente an einer leistungsstarken Mannschaft, die zweimal den Aufstieg in die Oberliga schaffte.
90er
Im Jugendbereich machte man sich verstärkt Gedanken über zeitgerechtes Ringertraining. Unter der Leitung von Matthias und Joachim Krohlas wurde eine neue Ära Mitte der 90er eingeleutet. Mittels Zettelaktionen, verstärkter Öffentlichkeitsarbeit, Kooperation Schule-Verein, Schulmeister-schaften im Ringen und einem neuen Ausbildungskonzept wurde das Bild vom „Fun-Sport Ringen“ in die Öffentlichkeit getragen.
Diese Arbeit wirkte sich nicht nur durch steigende Zahlen im Jugendbereich aus. Mit Daniel Baier, Uwe Schanbacher, Martin Scheiter und Benjamin Rohrwasser wurden auch wieder Erfolge auf Landes- und Bundesebene errungen.
Anfang der 90er Jahre liegt aber auch der Ursprung für ein ganz anderes Kapitel Korber Ringkampfgeschichte: Erstmals besuchten auch Mädchen das Jugendtraining; der weibliche Ringkampf war geboren. Auch in Korb wollte man sich dieser Entwicklung nicht verschliessen, woraus sich in der Folgezeit der größte Erfolg der Vereinsgeschichte entwickelte.Die Rede ist von Yvonne Hees. Sie entwickelte sich zu einer wahren Spitzenathletin. Obwohl nie Deutsche Meisterin (unter Korber Fahnen), war sie international sehr erfolgreich: 1997 + 1999 wurde sie Vize-Europameisterin der Juniorinnen und im selben Jahr Dritte bei den Weltmeister-schaften. 2002 wechselte verließ sie aus sportlichen und privaten Gründen den Verein, um ihr Ziel Olympiateilnahme 2004 zu verwirklichen. Im selben jahr wurde sie dann endlich Deutsche Meisterin und schenkte ihren langjährigen Trainer Matthias Krohlas ihre Goldmedaille.
1997
1997 und 1998 war Korb Ausrichter der Offenen Württembergischen Meisterschaften im Mädchen- und Frauenringen. Wiederum ein absolutes Highlight. Nachdem bereits 1997 ein Fernsehteam von den Korber Ringerinnen berichtet hatte, war diesmal das Rems-Murr-Bürgerradio zu Gast.
Die 1. Männermannschaft erlebte in diesen Jahren gute und schlechte Zeiten. Nach dem Durchmarsch in die Oberliga folgte auch wieder der Abstieg. Einmal sogar zwangsweise zurück in die Landesliga. Die Mannschaft etablierte sich dann wieder in der Verbandsliga. Häufige Trainerwechsel verhinderten eine gezielte sportliche Entwicklung.
1999
In anderen Bereichen findet ein Umbruch in der auf über 140 Mitglieder angewachsenen Abteilung statt 1999 gibt Josef Hogh nach jahrzehntelanger Arbeit an der Spitze die Führung in neue Hände. Altgediente Funktionäre haben ihre Posten ebenfalls an jüngere weitergegeben und die Ringer müssen sich neu orientieren. In dieser Zeit wird auch der Freundeskreis Korber Ringer e.V. gegründet.
2000
Gut gerüstet mit einem Dreierrat (Uwe Schaal, Manfred Posowert und Reimund Tochtermann) startet man in das neue Zeitalter. Erfolgreiche Athleten dieser Zeit sind Paul Bokarev, Uwe Schanbacher, Konstantin Druker und Jasmin Jack, die allesamt Württembergische Jugend-Meister werden. Bei den Männern taucht Avni Dika öfters in den Medaillenrängen auf.
2003
Eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt:
- Jasmin Jack wird Deutsche Vize-Meisterin
- Mirjam Müller, Marc Schubert und Konstantin Druker werden Württembergische Meister
- Joachim und Matthias Krohlas gewinnen den Trainerpreis des Zeitungsverlags Waiblingen
- die Ringergruppe Kleinheppach wird gegründet
- die Offenen Württembergischen Meisterschaften im weiblichen Ringkampf werden mustergültig ausgerichtet und ähneln einer Deutschen Meisterschaft
- Fabian Fritz schafft sieben Turniersiege; nur eine Verletzung verhindert weitere große Erfolge
- die Männermannschaft erreicht die Play-Off-Aufstiegsrunde zur Oberliga.
In diesem Jahr gesellt sich auch eine Fitness- und Selbstverteidigungsgruppe dazu. Im weiteren Verlauf trennen sich aber die Wege und 2005 wird schließlich eine Budo-Abteilung im SC Korb gegründet.
2004
Nicht zuletzt aufgrund der guten Jugendarbeit wächst die Abteilung 2004 auf über 180 Mitglieder, davon über 50 aktive Jugendringer und -ringerinnen. Bei den Rems-Murr-Meisterschaften streiten sich Korb und Winterbach um die Krone; im Bezirk gehört Korb zu den Top 5 bei der Jugendarbeit.
2005
Große Erfolge hat die Abteilung auch in im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens. Fabian Fritz wird Deutscher Vize-Meister bei den Kadetten, die Jugendmannschaft wird Meister der Bezirksklasse und die Oberligamannschaft schafft den Klassenerhalt.
Das Jubläum wird gebührend auf dem Korber Festplatz gefeiert. Im Rahmenprogramm finden sich u.a. ein denkwürdiger Festumzug, aber auch ein WRV-Auswahlturnier in der Ballspielhalle.
Erstmals steht in diesem Jahr mit Jeanette Ellwanger-Belak eine Frau an der Spitze der „Löwen“ unterstützt durch Jürgen Kießling als Stellvertreter.
2006 – 2014
… (Text folgt) …
2015
Zum 110-jährigen Bestehen hat sich der Verein für die Ausrichtung der Deutschen Mansnchaftsmeisterschaften der Frauen beworben. Yvonne Englich (frpehre Hees) schnürt aus diesem Anlass nochmals ihre Ringerschuhe. Die Bronzemedaille mit dem Team Württemberg, dem mit Tabea Trinkner eine weitere Kornberin angehört , setzt sie ein glanzvollen Schlusspunkt unter ihre Karriere. Yvonne wird ehrenvoll im Rahmen der Veranstaltung als aktive Ringerin verabschiedet.
2018
Ein sportliches Highlightjahr für den Verein. Die Einzelergebnisse erfahren eine weitere Steigerung. Der SC Korb ist über die Landesgrenzen hinaus für seine gute Nachwuchs- und Traininsgarbeit bekannt.
- Frida Orfila Nülle wird Deutsche Meisterin bei den Schoolgirls
- Georgia Kazantzidou gewinnt die Griechsischen meisterschaften und nimmt an dem Weltmeisterschaften der Kadettinnen teil
- Mia Oswald wird Deutsche Vize-Meisterin bei den Kadettinnen
- Sokratis C. Kazantzidis bekommt Silber bei den Griechischen Jugend-Meisterschaften
Eine weitere Vielzahl an Erfolgen konnten die Athleten bei den Landesmeisterschaften und diversen anderen Turnieren erkämpfen.
Anfang 2018 erfolgt ein Trainerwechsel im Aktiventraining. Matthias Krohlas wollte kürzertreten und sich mehr auf die Talent- und Nachwuchsarbeit konzentrieren. Mit Oliver Stich kommt ein erfahrener Trainer vom Regionaligisten AV Sulgen nach Korb. Am Jahresende trennen sich aber bereits wieder die Wege und Matthias Krohlas kehrt zunächst übergangsweise zurück auf den Cheftrainerposten.
Die Ringersaison in der Verbandsliga endet aus unterschiedlichen Gründen auf dem vorletzten Tabellenplatz. Wichtige Zukunftsentscheidungen mussten getroffen werden. Alexander Zentgraf gibt als das große Talent jedoch seinen Abschied aus Korb bekannt. Abteilungsleiter Joachim Krohlas leitet nach Abwägung aller Fakten den Abschied aus der Verbandsliga ein. Der SC Korb wird in die Landesliga zurückgestuft. Die zweite Mannschaft als KG Korb II/Amstetten steigt von der Landesklasse in die Bezirksklasse ab. Trotz aller Unkenrufe bleibt der Verein seinem Motto treu: Der eigene Nachwuchs soll das Gesicht der Männerteams prägen.
Die Jugendarbeit bleibt von alledem unberührt. Die Jugendmannschaft wird Vizemeister in der Bezirksjugendliga und Jugendteam II siegt in der neu geschaffenen „Flex-Liga“.
Der Sportbetrieb wird durch ein weiteres Sportangebot erweitert. Mit „Capoeira“ gewinnt die Abteilung Ringen weitere Mitglieder.
2019
Abteilungsleiter Joachim Krohlas ordnet die Strukturen neu. Nach 10 Jahren Führungsarbeit inkl. vieler weiterer Tätigkeitsfelder sieht er den Zeitpunkt für gekommen Veränderungen in die Wege zu leiten. Die Marke „Korber Löwen“ war klar definiert und strukturiert. Der Personalwechsel in der Abteilung wurde durch planmäßige Vergrößerung des Ausschusses möglich. Neuer Kopf der „Löwen“ wird Uwe Schaal. Ihm zur Seite stehen Marc Schubert und Patrick Künzer. „Jo“ übernimmt die Jugendleitung.
Es sollte das große Jahr von Mia Oswald werden. Als Nummer 1 der Setzliste fährt Sie zu den Deutschen Meisterschaften nach Berlin. Mit Rang 4 platzen alle Titelträume. Der Bundestrainer nomminiert Mia dennoch für die European Olympic Youth Games in Baku / Aserbaidschan. Frida Orfila Nülle wird gute DM-Fünfte und beendet im Abschluss überraschend ihre Ringerkarriere. Dies tut ebenfalls Georgia Kazantzidou nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Griechischen Meisterschaften.
Gute Nachrichten aber ansonsten vom Sportbetrieb. Matthias Krohlas drückt dem Training schnell wieder seinen Stempel auf. Jörg Ruben wird als Fitnessbegleiter in der Saison engagiert und kann so weitere Impulse geben.
Lady Lions WRESTLING RegioCup, Schulmeisterschaften „fair kämpfen“, Sommer-/Helferfest, Vereins- und Jugendausflug sind weitere Aktivitäten im Jahresverlauf.
… to be continued