Frauen-DM: Verlost und verloren

Eine DM zum Vergessen !

Schwer schlucken musste unsere beiden Ringerinnen Tabea Trinkner (57 kg) und Sarah Knödler (62 kg) bei den Deutschen Meisterschaften in Aschaffenburg. Zum einen standen quasi nur noch Nationalmannschaftsringerinnen in der Starterliste und zum anderen losten sich beide das denkbar schwerste Auftaktprogramm zu.

Gleich zu Beginn “durfte” Tabea Trinker gegen die Württembergische Teamkameradin Sandra Paruszewski (AV Sulgen) auf die Matte. Gegen die spätere Titelträgerin war sie ebenso chancenlos wie in Runde zwei gegen Elena Brugger (TuS Adelhausen). Die wurde jüngst Vize-Europameisterin bei den Juniorinnen.

Nur einen Kampf durfte Sarah Knödler die DM “genießen”. Gegen Andrea Grasruck (ASV Neumarkt) setzte es eine schnelle Schulterniederlage. Da die Bayerin nicht das Finale erreichte, konnte Sarah auch nicht in der Hoffnungsrunde antreten. Da war auch erstmal Trost vom Trainer nötig.

Ein paar kleinere Randbemerkungen müssen an dieser Stelle erlaubt sein:

  • Warum dürfen sich die Männer freitags gemütlich nach dem Wiegen ausruhen, während die Frauen am Abend noch auf die Matte müssen
  • Entgegen der Ausschreibung wurde am Freitag bei den Frauen neben der ersten noch die zweite Kampfrunde angesetzt. Das bedeutet, dass viele Ringerinnen quasi dann schon gänzlich aus dem Turnier ausscheiden und den Haupttag gar nicht mehr miterleben können
  • Die Männer haben dieses “Privileg” nicht. Sie starten am Samstag mit dem Wettkampf.
  • Für Ringerinnen, die sich teils monatelang auf so einen Wettbewerb vorbereiten ist das ein Schlag ins Gesicht, wenn man Freitag Abend vor leeren Zuschauerrängen eine Deutsche Meisterschaft bestreiten muss
  • evtl. liefert das auch den Grund dafür, dass viele Ringerinnen an den Titelkämpfen nicht mehr teilnehmen und lieber kleinere Turnier besuchen. Wer opfert schon so viel Zeit, um im KO-System evtl. nur einen Kampf bestreiten zu dürfen.
  • der Deutsche Ringerbund, die Frauenreferenten und die Athletensprecher sind gefordert für ein Umdecken zu sorgen

In Korb wissen wir die Leistung unserer Damen zu schätzen und ziehen den Hut vor so viel Enthusiasmus.